Bezahlschranken bzw. Paywalls im Internet werden in Deutschland gern als Rettungsanker des Online-Journalismus gesehen. Indes zeigen Beispiele aus den USA, dass eine Paywall kein Allheilmittel ist. Ein Überblick:
Nach Recherchen des Branchendienstes »kress« haben mittlerweile 76 Zeitungsverlage eine Paywall bzw. Bezahlschranke eingeführt. Der Bundesverband Deutscher Zeitungsverleger (BDZV) rechnet damit, dass diese Zahl bis zum Jahresende auf über 100 steigen wird. Besonders fällt auf, dass das Thema Paywall vor allem für kleine Zeitungen relevant ist. Während nur drei überregionale Zeitungen auf Online-Zahlungen setzen, verbergen 73 regionale Zeitungen ihre Inhalte hinter einer Bezahlschranke.
Tatsächlich muss zwischen verschiedenen Paywall-Modellen unterschieden werden: Beim sogenannten Freemium-Modell werden sowohl kostenlose als auch kostenpflichtige Artikel auf der Website veröffentlicht. Die zu bezahlenden Inhalte sind häufig Exklusiv-Geschichten oder aufwendigere Reportagen. In Deutschland nutzen etwa drei Viertel der Zeitungen dieses Modell, unter anderem auch der Onlineauftritt der »Bild«-Zeitung.
Beim »Metered Modell« hingegen sind grundsätzlich alle Artikel auf einer Website kostenlos. Erst wenn der Leser eine bestimmte Anzahl an Artikeln angeklickt hat, schließt sich die Bezahlschranke und es muss ein entsprechender Tages- oder Monatspass gekauft werden, um weitere Inhalte ansehen zu können. Pionier für dieses Modell war die amerikanische »New York Times«. Auf dem deutschen Markt wird das »Metered Modell« beispielsweise von »Welt Online« eingesetzt, die 20 Artikel pro Monat ohne Bezahlung anbietet.
Schließlich gibt es auch noch die echte Paywall, bei der die gesamte Website hinter der Bezahlschranke liegt. In Deutschland nutzen derzeit lediglich drei Zeitungen dieses sehr restriktive Modell.
Einen vollkommen anderen Weg geht hingegen die Tageszeitung »taz«. Hier wurde mit »taz-zahl-ich« ein Freiwilligen-Modell eingeführt. Grundsätzlich sind alle Nachrichten und Reportagen kostenlos erhältlich, der Leser wird beim Anklicken jedoch danach gefragt, ob er für den jeweiligen Artikel bezahlen möchte. Pro Monat verdient der Verlag so um die 10.000 Euro.
In den USA verabschieden sich derweil immer mehr Medien von den eingeführten Bezahlschranken. Vor allem für viele kleine Regionaltitel hat sich die Strategie nicht gelohnt. Bereits im August 2013 erklärte der »San Francisco Chronicle« sein Paywall-Experiment für gescheitert. Und mit der »Dallas Morning News« zog nur drei Monate später die nächste bekanntere Regionalzeitung nach. Beiden war es nicht gelungen, genügend Leser zu gewinnen, die für die Inhalte auch bezahlen wollten.
Jim Moroney, Herausgeber der »Dallas Morning News«, wollte daher wissen, für welche Inhalte die Leser tatsächlich bereit sind zu zahlen, und machte eine überraschende Entdeckung: Vom Angebot exakt derselben Inhalte, die auch in der gedruckten Zeitung zu lesen waren, machten lediglich fünf Prozent der Leser Gebrauch, obwohl der Preis im Internet um 90 Prozent günstiger war als die Printausgabe. »Die Leute wollen nicht für die Inhalte bezahlen; sie bezahlen lieber dafür, wie wir die Informationen zu ihnen bringen und sie präsentieren«, fasste Moroney die Ergebnisse zusammen. Die »Dallas Morning News« will daher in Zukunft verstärkt an der Präsentation der eigenen Beiträge arbeiten. Dazu zählt neben einer Website selbstverständlich auch eine entsprechende App für Tablets und Smartphones.
Die Anzahl der Werbung auf der Website soll reduziert werden, denn viele Leser erwarten online eine komplette Werbefreiheit, wenn sie für Inhalte bezahlen sollen. Eine Mischfinanzierung aus Verkaufserlösen und Werbeeinnahmen, wie sie bei gedruckten Zeitungen und Zeitschriften üblich ist, funktioniert im Internet hingegen nicht.
Selbst die renommierte »New York Times« hat Probleme: Laut einem internen Untersuchungsbericht gehen die Seitenaufrufe immer weiter zurück und die User ziehen kleinere News-Websites wie »Buzzfeed« der etablierten Zeitung vor. Die Macher des Berichts raten der »New York Times«, sich eher auf zeitlose Geschichten und mehr Hintergrundreportagen zu konzentrieren.
Ob angesichts dieser Beispiele die Bezahlschranken in Deutschland den Verlagen den erhofften Erfolg bringen, darf bezweifelt werden. Immerhin: Nach etwa einem halben Jahr hat »Welt Online« mit dem »Metered Modell« knapp 50.000 Abonnenten gewonnen. Und auch Martina Lenk, Geschäftsführerin von »Madsack Online«, zeigt sich zuversichtlich: »Wir haben trotz des Bezahlmodells an Reichweite zugelegt und dadurch mehr Werbeerlöse erzielt. Gleichzeitig haben wir erstmals Vertriebserlöse erzielt.«
Der Schlussredakteur hat im Journalismus eine besonders wichtige Funktion. Er ist sozusagen die letzte Instanz, bevor Artikel in Druck gehen und in der Presse veröffentlicht werden.
Die Texte, die auf dem Tisch des Schlussredakteurs landen, haben bereits mehrere Stufen der Erstellung hinter sich. Zunächst werden die in der Redaktionskonferenz ausgewählten Themen von Redakteuren und Volontären sowie freien Journalisten gründlich recherchiert und für die jeweiligen Medien in das entsprechende Format gebracht. Die Koordination von Terminplänen und Arbeitseinsätzen, Druck und Anzeigenabteilung übernimmt dabei in vielen Redaktionen der Chef vom Dienst und bildet so die Schnittstelle zwischen Redaktion und Herstellung.
Redakteure arbeiten oft mit Grafikern, Fotografen sowie Korrespondenten und Nachrichtenagenturen zusammen, deren Beiträge sie redigieren. Das bedeutet, sie prüfen die sachliche Richtigkeit, verbessern Stil-, Rechtschreib- und Grammatikfehler, kürzen oder ergänzen Textpassagen. Diese Aufgaben können auch von Korrektoren und Lektoren übernommen werden.
Journalisten bzw. Redakteure können dem Deutschen Medienverband beitreten, einem Berufsverband, der ihre Interessen vertritt und seine Mitglieder beispielsweise in rechtlichen Angelegenheiten berät, ihnen Presseausweise ausstellt sowie Zertifizierungen anbietet. Sein oberstes Ziel ist der Erhalt und die Förderung von Qualität im Journalismus.
Sobald die Texte fertiggestellt und von Redakteuren, Korrektoren und / oder Lektoren, Chefredaktion sowie gegebenenfalls Ressortleiter und Rechtsabteilung freigegeben sind, bekommt der Schlussredakteur diese im Layout vorgelegt. Er schaut sich jeden Satz genau an, kontrolliert noch einmal auf grammatikalische und orthografische Richtigkeit. Im Unterschied zu einem Lektor greift er dabei jedoch nicht in die inhaltliche Ebene oder den Textstil ein. Der Schlussredakteur kontrolliert auch das Layout der Seiten und ob die Artikel in den entsprechenden Rubriken auf den richtigen Seiten stehen.
Bei Änderungswünschen und Fehlerkorrekturen hält er Rücksprache mit den Redakteuren oder der Ressortleitung. Anschließend werden die entdeckten Fehler korrigiert und die Änderungen in den Text übernommen. Sprach- und Stilsicherheit ist für einen Schlussredakteur ein absolutes Muss. Worthülsen und Schein-Informationen sollte er sofort enttarnen. Zudem sollte er über Fingerspitzengefühl und kommunikative Fähigkeiten im Umgang mit den Textautoren verfügen, besonders wenn es darum geht, sie auf ihre Fehler im verfassten Text aufmerksam zu machen.
Die Frage stellen sich Journalisten immer wieder: Ist beim Online-Journalismus die Aktualität eigentlich wichtiger als ein ausführlicher Artikel der auch die Hintergründe aufzeigt?
Der Niederländer Rob Wijnberg betreibt etwas, was nach Meinung der meisten deutschen Medienmacher überhaupt nicht funktionieren kann: Er ist Herausgeber der Online-Zeitschrift „De Correspondent“, die vor allem Reportagen, Kolumnen und Hintergrundberichte veröffentlicht. Auf tagesaktuelle Nachrichten wird komplett verzichtet. Mit diesem Konzept konnte er innerhalb einer Woche 15.000 Leser gewinnen und über eine Million Euro einnehmen.
Dabei lernt in Deutschland jeder Journalistenschüler, dass Leser im Internet vor allem auf Aktualität setzen und lange Hintergrundartikel meiden. „Das Ende eines Artikels erreichen die wenigsten“, meint etwa der langjährige Leiter der Hamburger Journalistenschule Wolf Schneider. Nur die Ersten, eine Nachricht online stellten, würden auch beachtet.
Der Drang nach ständiger Aktualität treibt mitunter seltsame Blüten. Besonders populär sind derzeit allerlei „Liveticker“. Ob NSU-Prozess, Flug „MH 370“ oder die Krise in der Ukraine: Zu beinahe jedem Thema, zu dem es etwas zu berichten gibt, existiert mindestens ein Ticker. Und wenn es einmal nichts Neues gibt, wird trotzdem weitergetickert.
Die im Internet über allem stehenden Klickzahlen geben den Verlagen scheinbar recht: Dank des Livetickers zum Skiunfall des ehemaligen Formel-1-Rennfahrers Michael Schumacher schaffte es „Focus Online“ nach Berechnungen des Branchendienstes Meedia auf Platz 2 der am häufigsten aufgerufenen Nachrichtenseiten im Januar 2014. Damit erreichten die Münchner erstmals mehr Leser als „Spiegel Online“.
Tatsächlich dürften die Klickzahlen aber eher das Werk einer gezielten Suchmaschinenoptimierung (SEO) sein und weniger das echte Interesse der Leser nach Aktualität widerspiegeln. Da die Tickerseiten bei Google oder Bing auf den ersten Plätzen gelistet werden, klicken automatisch mehr potenzielle Leser die jeweilige Seite an. Ob sie dabei das finden, was sie auch suchten, erklären die Klickzahlen nicht.
Tatsächlich erwarten die Leser heute nicht nur abgeschriebene Pressemitteilungen und umformulierte Agenturberichte. Bei einer Umfrage des Journalisten Konrad Lischka auf Twitter gaben viele User an, dass sie vor allem gut recherchierte Artikel, Hintergründe und Zusammenhänge auf deutschen Online-Nachrichtenseiten vermissten. Oftmals wurde hinsichtlich der gewünschten Artikellänge der Vergleich mit dem Nachrichtenmagazin „Der Spiegel“ herangezogen. Zwar werden auf „Spiegel Online“ hin und wieder Artikel aus dem gedruckten Spiegel veröffentlicht, aber die meisten Storys stammen von einer eigenen Online-Schriftleitung, die unabhängig von der Print-Redaktion arbeitet.
Viele überregionale Zeitungsverlage sind der Meinung, dass das Internet keinen Platz für ausführliche Geschichten bietet. Sie befürchten, dass sie durch eine Online-Veröffentlichung nicht genug verdienen, um die Recherchekosten zu finanzieren. Hintergrundartikel und mehrseitige Reportagen sind deshalb ausschließlich in der gedruckten Tageszeitung zu finden. Wieso onlineaffine Leser dann aber plötzlich zur gedruckten Ausgabe einer Zeitung oder eines Magazins greifen sollten, um die gewünschten Hintergrundartikel zu lesen, bleibt ein Geheimnis der Verlage.
Tatsächlich sieht die Realität anders aus: Praktisch alle Printmedien verzeichnen einen starken Rückgang der Absatzzahlen. Sowohl „Der Spiegel“ als auch die „Bild-Zeitung“ büßten innerhalb der letzten zehn Jahre jeweils über ein Drittel der Auflage ein. Die meisten Leser greifen also nicht zum Druck-Erzeugnis, sondern suchen sich Online-Quellen, um die gewünschten Informationen zu erhalten. Das können Blogs sein, soziale Netzwerke oder eben ein Hintergrundmagazin wie „De Correspondent“.
Ob sich auch in Deutschland so ein solch unaufgeregter Journalismus im Internet behaupten kann, dürfte sich schon in den nächsten Wochen zeigen. Ähnlich wie Ron Wijnberg mit seinem „Correspondent“ haben 28 deutsche Journalisten das Projekt „Krautreporter“ gestartet. Bis zum 13. Juni wollen sie von mindestens 15.000 Unterstützern einen Mitgliedsbeitrag in Höhe von 60 Euro pro Jahr einnehmen, um die Online-Zeitschrift zu realisieren. Wie sein niederländisches Pendant soll der „Krautreporter“ sich auf Hintergrundberichte und Reportagen spezialisieren und auf Werbung komplett verzichten. Die erste Resonanz stimmt positiv: Nach nur 24 Stunden haben bereits knapp 2.000 Personen das Projekt unterstützt.
Einen guten Journalisten machen neunzig Prozent Recherche und zehn Prozent Talent aus. Diese Ansage mancher Dozenten an journalistischen Bildungseinrichtungen weist auf die Bedeutung des Recherchierens im Medienberuf hin. Das stilistische Können gehört zwar zweifelsohne zum Erfolg, und auch die Idee für Beiträge kann zündende Wirkung haben. Doch alles dies nützt nichts, wenn nicht gründlich und umfassend recherchiert wird. Jede Nachricht, aus der ein Beitrag entstehen soll, muss von allen Seiten beleuchtet werden. Sind Genre sowie Thema und Absicht eines Beitrages festgelegt, ist der nächste Schritt die Ermittlung der Fakten. Als Hilfsmittel zum strukturierten Vorgehen dienen die sieben W-Fragen: Fünf von ihnen bilden das Basiswissen, die anderen beiden liefern Zusatzinformationen.
Dieses Fragenkonstrukt dient dem gezielten Vorgehen und erweist sich bei der laufenden Sammlung von Informationen als Basis für neue Fakten, die hinterfragt werden wollen. Hier ist Vorsicht geboten und Wesentliches vom Unwesentlichen zu trennen. Was will ich wirklich aussagen? Welche Rechercheergebnisse sind dafür tatsächlich notwendig? Thema und Absicht dürfen nicht aus den Augen verloren werden: Sie müssen die Zielgerade bestimmen.
Da auch das journalistische Arbeiten nicht immer ein Wunschkonzert ist, gibt es neben den eigenen Ideen für Themen die Artikelvergabe. Das heißt, der Journalist hat sich die Aufgabe nicht selbst gewählt, sondern bekommt sie als Auftrag. Die Motivation für diese Entscheidung bedeutet entweder, dass man für diese Geschichte prädestiniert ist oder schlicht kein anderer da ist, der sie schreiben kann. Auch das gehört zum Redaktionsalltag. Je nach Voraussetzungen kann auf Basiswissen zurückgegriffen oder muss bei Null angefangen werden.
Ein journalistischer Beitrag lebt von konkreter fachlicher Kompetenz. Aus diesem Grund gehört zur Recherche, diese Qualifikation über Quellen zu erhalten. Schließlich kann der Journalist zwar über dauerhaft verspätete Züge in einem x-beliebigen Bahnhof schreiben, die nötigen Fakten dazu liefert ihm aber der zuständige Ansprechpartner vor Ort. Neben der Vermittlung des eigenen Eindrucks können konkrete Informationen als Zitate mit dem Namen der Quelle angegeben werden. Möchte ein Informant nicht genannt werden, ist es möglich, ihn mit einem Alias auszustatten und die Bemerkung „der Name ist der Redaktion bekannt“ anzuführen. Erhält die Redaktion einen Tipp, ist ähnlich zu verfahren: “nach Recherchen/Informationen unserer Zeitung”. Grundsätzlich gilt: Wenn eine Quelle nicht zitiert werden möchte, hat dies so zu geschehen. Allerdings: Tatsachenbehauptungen über einen Dritten muss bei einer Klage beweisen können und das kann mit Informanten, die anonym bleiben wollen, schwierig werden.
Ein anderer wichtiger Punkt ist die Objektivität bei der Recherche. Da es nahezu immer zwei Seiten der Medaille, also eines Ereignisses gibt, ist es notwendig, die jeweiligen Parteien mit ihren Ansichten zu erwähnen bzw. ihnen die Möglichkeit einer Meinungsäußerung oder Stellungnahme zu geben. Je nach Thema und Brisanz muss fallbezogen entschieden werden, wieviel Raum der Problematik gegeben wird. Gegenüber den Befragten kann man sich durch einen Presseausweis als Journalist legitimieren. Dann wissen die Gesprächspartner auch, dass man regelmäßig und dauerhaft journalistisch tätig ist.
Bei einer klaren Auseinandersetzung, die viele Menschen interessiert, können zum journalistischen Beitrag die Leser/Hörer/Zuschauer in die Diskussion einbezogen werden. Auch hier ist es wichtig, immer zu wissen, mit wem man es zu tun hat.
Während der Phase der Recherche kann es natürlich auch passieren, dass das Thema so viele Informationen bietet, dass sich zu einem Bericht wegen seiner Brisanz noch ein Leitartikel aufdrängt oder sich zu einer Reportage noch ein Kurzporträt anbietet. Zudem kann das angehäufte Faktenmaterial und damit Hintergrundwissen für weitere Beiträge zu diesem Thema genutzt werden. Ein Beispiel dafür ist die Serie. Eine weitere Möglichkeit besteht, die recherchierten Informationen in Bezug zu einer anderen, aber tangierenden Thematik zu stellen und dazu wiederum Fragen aufzuwerfen.
Grundsätzlich gilt bei allen Recherchearbeiten, die Fakten und die Quellen zu überprüfen, also eine sogenannte Gegenrecherche vorzunehmen. Nichts ist für das Renommee, die Glaubwürdigkeit eines Journalisten und dessen Bekenntnis zum Qualitätsjournalismus so rufschädigend, wie einer “Ente”, einer Falschmeldung, aufgesessen zu sein.
Unter dem viel zitierten Begriff “Blattmacher” wird allgemein die Verantwortung dafür verstanden, der geplanten Printausgabe ihr letztendliches, der aktuellen Entwicklung bestmöglich angepasstes Gesicht zu verleihen. So kann es durchaus sein, dass in letzter Minute zum Aufmacher wird, was eigentlich ein Schattendasein zu führen bestimmt war. Der Blattmacher bleibt am Ball, solange es nur möglich ist – schließlich soll dem Leser ja ein Optimum an spannungsreichen Inhalten geboten werden, die keinesfalls von der Konkurrenz weggeschnappt oder überboten werden dürfen. So ging es zumindest zu den besten Zeiten in der Presselandschaft zu, als noch mit Schlagzeilen um Auflagenzahlen gekämpft wurde.
Im elektronischen Zeitalter hat der Chef vom Dienst vorwiegend einen organisatorischen Hoheitsbereich zu erfüllen. Seine – manchmal undankbare – Pflicht ist es, dafür Sorge zu tragen, dass der Zeitplan eingehalten wird. Er muss die säumigen Redakteure ermahnen, den festgelegten Redaktionsschluss einzuhalten, während diese nichts Besseres zu tun haben, als widerspenstige Informanten damit unter Druck zu setzen. Was er unbedingt braucht, ist ein feines Gespür dafür, an welcher Stelle des abzudeckenden Themenspektrums die Nachrichtenlage jederzeit hochkochen oder eine überraschende Wendung nehmen könnte. Dann gilt es, schnell zu handeln und keine Rücksicht auf Eitelkeiten zu nehmen.
Der einer Meldung vorab zugemessene Platz im Blatt muss dann zugunsten dringlicher Eilentscheidungen weichen. Auch empfindliche Einschnitte im Bereich treulich gehüteter Steckenpferde sind dann nicht zu vermeiden. Glimpflich geht das Gerangel aus, wenn es nur einen Lückenbüßer trifft. Doch wer kann sich den angesichts des immer schärfer werdenden Wettbewerbs im Printsektor eigentlich noch leisten? Grundsätzlich wird jeder Beitrag seiner vermeintlichen Wertigkeit entsprechend auf mehr oder weniger Spalten verteilt, doch wenn die ursprüngliche Einschätzung von der Wirklichkeit überholt wird, können aus 20 Zeilen schnell 200 werden. Und dann flattert noch ein Katastrophenbild herein, dass in der allernächsten Ausgabe nur noch Schnee von gestern wäre.
Es zählt zu den Eigenarten der wahren Sensationen, dass sie selten vorhersehbar sind. Wenn sie sich ereignen, ist Flexibilität gefragt und der Mut zu einer Entscheidung, die sehr wohl geeignet ist, den Zorn der Mitarbeiter auf sich zu ziehen. Wer in dem Moment als Chef vom Dienst auf das falsche Pferd setzt, kann seiner Karriere damit den tödlichen Stoß versetzen. Wer aber den richtigen Riecher beweist, wenn die Nerven blank liegen, kommt notfalls auch an anderer Stelle schnell voran. Der Chef vom Dienst kann Dinge ins Blatt heben, die dadurch zum unangefochtenen Überraschungsgast der Redaktionskonferenz des nächsten Tages werden. Er trifft die endgültige Entscheidung über Inhalte, Darbietungsformen und ihre Ausprägung so, wie die Lage es erfordert.
Damit kann er durchaus in einen eklatanten Widerspruch zur Anordnung des Chefredakteurs geraten, der die Linie des Blatts bestimmen muss und für die Wahrung der Prinzipien gemäß dem beschlossenen Statut zu sorgen hat. Niemand gerät leichter zwischen die Mühlsteine des Pressebetriebs als der Chef vom Dienst, der seinen Kopf immer dann hinzuhalten hat, wenn es brenzlig wird. Im Zweifelsfall tut er gut daran, sich abzusichern. Ganz sicher wird er aber für jedes Missgeschick zur Rechenschaft gezogen, das sich in der Hektik des Geschäfts nur allzu leicht ereignen kann.
Gerichtsverfahren sind ein unabdingbarer Teil des Rechtsstaates. Die Transparenz der Justiz spielt für das Vertrauen der Bürger in die Rechtssprechung eine ganz entscheidende Rolle. Der Gerichtsreporter erfüllt somit eine wichtige Aufgabe, indem er die Öffentlichkeit vor Gericht herstellt.
Der Gerichtsreporter berichtet von jenen Verfahren, die das Interesse der Bürger wecken. Meistens sind dies zwar eher spektakuläre Strafverfahren (z. B. Anklagen gegen Jörg Kachelmann oder Uli Hoeneß bis hin zum NSU-Prozess), aber manchmal wird durchaus auch umfassend über Zivilverfahren (wie Leo Kirch gegen Deutsche Bank) oder sogar über verwaltungsrechtliche Streitigkeiten (jüngst Annette Schavan gegen die Universität Düsseldorf) berichtet. Dem Journalisten kommt somit die schwierige Aufgabe zu, rechtlich komplizierte Sachverhalte sowohl verständlich als auch präzise darzustellen. Dies setzt ein fundiertes juristisches Fachwissen voraus. Um Sachverhalte für die Leserschaft verständlich erklären zu können, muss ein Journalist sie erst einmal verstanden haben.
Als eigenes Metier im weiten Feld des Journalismus hat sich die Berichterstattung aus den Gerichtssälen der Republik bereits seit den Anfängen der ersten Zeitungen etabliert. Verlage und Rundfunkanstalten, die dem Begriff des Qualitätsjournalismus ernst nehmen, verfügen über gut ausgebildete Gerichtsreporter, die das notwendige juristische Wissen auf der einen Seite mitbringen und auf der anderen Seite auch ihr journalistisches Handwerk aus dem Effeff beherrschen.
Wichtig ist, dass Journalisten sich nicht zum Spielball einer der beiden Prozessparteien degradieren lassen, sondern objektiv berichten. Während früher vor allem medienerfahrene Anwälte den Kontakt zu Journalisten im Interesse ihrer Mandanten gesucht haben, betreiben inzwischen auch Staatsanwaltschaften vermehrt Pressearbeit. Hier gilt für den Gerichtsreporter nichts anderes als für jeden anderen Journalisten: Höre Dir beide Seiten an und lasse dich von keiner vereinnahmen.
Zunehmend brisanter wird das Thema der Akkreditierung von Reportern bei Gericht, denn bei besonders spektakulären Verfahren übersteigt oft die Anzahl der um Akkreditierung bittenden Journalisten die Anzahl der Presseplätze. Hier kann ein Presseausweis dem Journalisten helfen, seine regelmäßige und dauerhafte journalistische Tätigkeit nachzuweisen.
Bild und Tonübertragungen aus dem Gerichtssaal sind bei Gerichtsverhandlungen und Urteilsverkündungen nicht zulässig. Ausnahme sind Urteile des Bundesverfassungsgerichtes. Eine gegen dieses Verbot im Jahr 2000 gerichtete Verfassungsbeschwerde von n-tv blieb erfolglos. Auch mit Zustimmung sämtlicher Prozessbeteiligter gilt nichts anderes. Ob Fotos vor Beginn der Verhandlung gemacht werden dürfen, entscheidet der Vorsitzende Richter.
Ein Pseudonym bezeichnet einen Tarnnamen, der die wahre Identität des Urhebers eines Werkes verborgen hält. Im Gegensatz zum ebenfalls weit verbreiteten Künstlernamen soll hier der Schöpfer durch die Nutzung des Decknamens zumeist vor der Öffentlichkeit versteckt bleiben. Die Erfahrung lehrt jedoch, dass sich eine strikte Abgrenzung beider Begriffe bisweilen als schwierig erweist; in seiner reinsten Form ist das Pseudonym noch immer in dem ihm eigentlich angestammten Bereich der Schriftstellerei zu finden.
Da die Tarnnamen unter anderem dazu dienen können, die Verfasser von in politischer, gesellschaftlicher oder sexueller Hinsicht als anstößig empfundenen Werken vor einer strafrechtlichen Verfolgung oder gesellschaftlichem Ansehensverlust zu schützen, griffen gefährdete Autoren von jeher gern auf diese Möglichkeit der Tarnung zurück. Die Verwendung lässt sich entsprechend durch alle literarischen Epochen zurückverfolgen und ist somit ähnlich alt wie das veröffentlichte Schreiben selbst. Doch obwohl diese Form der Verschleierung der Urheberschaft ursprünglich nur unter Schriftstellern üblich war, werden Pseudonyme mittlerweile auch in zahlreichen anderen künstlerischen Sparten – beispielsweise der Musik – rege genutzt. Mit dem Journalismus haben diese zudem längst das Flaggschiff der Medien erobert; insbesondere, als die Presse noch strengen Regulierungen unterworfen war, kam der anonymen Veröffentlichung hier ebenfalls eine wichtige Schutzfunktion zu.
Trotzdem greift es deutlich zu kurz, die Nutzung von Tarnnamen nur als Rücksichtnahme auf gesellschaftliche Konventionen zu verstehen; ebenso häufig wurden und werden diese aus rein ästhetischen Gründen genutzt. Dies ist unter anderem der Fall, wenn der bürgerliche Name dem Kunstschaffenden selbst als zu bieder erscheint. Des Weiteren haben aber auch kommerzielle Überlegungen oftmals die Wahl eines Pseudonyms begründet – etwa wenn ein Journalist auf einen optimalen Wiedererkennungseffekt zielt. Diese sind zudem dort gebräuchlich, wo sich bei der journalistischen Arbeit informative und künstlerische Aspekte vermengen; von Kurt Tucholsky bis zu Hans Dichand stehen Kunstnamen hier in einer langen Tradition.
Überdies werden Pseudonyme von bereits etablierten Künstlern genutzt, um zwei verschiedene Schaffensperioden erkennbar voneinander abzugrenzen. Diese Form der Veröffentlichung macht es schon bekannten Schriftstellern obendrein bisweilen leichter, jenseits aller Erwartungen neue kreative Wege zu beschreiten. In der jüngeren Gegenwart griffen unter anderem Stephen King und J. K. Rowling bei alternativen Projekten auf einen Decknamen zurück: Das Beispiel der vormaligen Kinderbuchautorin verdeutlicht zudem, dass eine unfreiwillige Enttarnung für den „Täter“ juristische Konsequenzen nach sich ziehen kann – das „Outing“ wurde mit einer Geldstrafe in Höhe von 1000 britischen Pfund belegt.
Lange Zeit kontrollierten die Medien beziehungsweise die Journalisten, welche Nachrichten die Öffentlichkeit erreichten. Sie setzten die Themen der öffentlichen Diskussion, weil es andere Wege der Massenkommunikation kaum gab oder diese zumindest nicht genutzt wurden. Anfangs stellte das Internet das Gatekeeper-Monopol noch nicht ernsthaft infrage. Es eröffnete lediglich einen neuen Kommunikationskanal. Eine grundlegende Änderung trat mit den technischen Entwicklungen ein, die im Allgemeinen unter dem Schlagwort „Web 2.0“ zusammengefasst werden. Das Internet wurde interaktiv. Jeder kann seitdem Nachrichten und Meinungen ungefiltert veröffentlichen. Nun braucht niemand mehr Journalist sein, um seine eigenen Nachrichten zu verbreiten. Journalisten, die regelmäßig und dauerhaft tätig sind und sich zum Erhalt und zur Förderung von Qualität im Journalismus bekennen, können durch einen vom Deutschen Medienverband ausgestellten Presseausweis ihre Berufsgruppenzugehörigkeit nachweisen und werden dadurch unterscheidbar. Redakteure können die Informationen in ihren Medien zwar noch filtern, ein Monopol auf die Informationsbereitstellung haben sie aber nun nicht mehr.
Spätestens seit dem so genannten „Arabischen Frühling“ wird das Web 2.0 primär mit einem ungehinderten und unzensierten Zugang zu Informationen assoziiert. Von den Aufständen in Ägypten und anderen arabischen Ländern gingen Bilder um die Welt, die früher undenkbar gewesen wären. Nur am Rande erwähnt sei, dass damit auch die Prüfung der Authentizität dieser Bilder deutlich erschwert wurde. Diese unterlagen eben nicht nur keiner staatlichen Zensur, sondern auch keiner journalistischen Qualitätskontrolle. Übersehen wird oft, dass der direkte Zugang zum Bürger via Internet auch von anderer Seite genutzt wird. Unternehmen kommunizieren mit ihren Kunden über Social Media und über die eigene Webseite. Eine Kontrolle der Informationen durch kritische Journalisten findet nicht mehr statt. Sogar die Bundeskanzlerin kommuniziert inzwischen gerne über selbst produzierte Podcasts. Auch Verbände nutzen das Internet, um ihre Botschaften direkt an ihre Zielgruppen – ohne journalistische Filterung und Kontrolle – zu publizieren.
Das Fehlen jeglicher Kontrolle wird meist positiv kommentiert. Die Begriffe „Kontrolle von Informationen“ und „Zensur“ werden nicht selten als Synonym verwendet. Kontrolle kann aber auch einfach bedeuten, den Wahrheitsgehalt einer Nachricht zu überprüfen. Auch das ist heute oft kaum noch möglich. Als besonders problematisch erweist sich, dass seriöse Journalisten diese für guten Qualitätsjournalismus unerlässliche Funktion auch in den eigenen Medien nur noch eingeschränkt wahrnehmen können. Die Zeitspanne zwischen dem Bekanntwerden einer Nachricht und ihrer Veröffentlichung beträgt im Internetzeitalter nur noch wenige Minuten. Die Folgen dieser Eile sind in jüngster Vergangenheit an vielen Beispielen deutlich geworden. Nennen wir – um wahllos ein Beispiel herauszugreifen – die „Plagiatsaffäre Steinmeier”, die sich später in Luft auflöste. Im Internet tauchte plötzlich ein dubioser „Prüfbericht“ auf, der unmöglich in wenigen Stunden oder gar Minuten bewertet werden konnte. Für seriöse Medien ergab sich daraus ein nicht lösbares Dilemma. Niemand wusste, ob die Vorwürfe begründet waren. Aber jeder musste sich dazu äußern, weil es kurzfristig ein Topthema war.
Verbände sind Zusammenschlüsse von natürlichen oder juristischen Personen, die gemeinsame Interessen teilen und übereinstimmende Ziele verfolgen. Ihnen fällt die Aufgabe zu, die Interessen ihrer Mitglieder in den politischen Entscheidungsprozess einfließen zu lassen und gegenüber der Öffentlichkeit darzustellen.
Die Erscheinungsformen von Verbänden sind vielfältig: Sie reichen von Massenorganisationen wie etwa Gewerkschaften oder dem ADAC, die einem weiten Personenkreis offenstehen, bis hin zu branchenspezifischen Organisationen wie Fachverbänden für einzelne Wirtschaftszweige oder Handwerksberufe.
Verbände werden dem sogenannten „Dritten Sektor“ zugeordnet – in Abgrenzung zum Staat, der als „Erster Sektor“ hoheitliche Aufgaben (z. B. die Gesetzgebung) wahrnimmt, sowie dem Markt, der als „Zweiter Sektor“ vom Gewinnstreben bestimmt wird. Bei Verbänden handelt es sich dementsprechend in der Regel um Nichtregierungsorganisationen (NGOs); darüber hinaus verfolgt eine Vielzahl an Verbänden als Non-Profit-Organisation gemeinnützige Ziele.
In den Sozialwissenschaften wird häufig zwischen Verband und Verein unterschieden. Während für Verbände die zuvor genannte „weitere“ Definition gilt, werden Vereine eher als Zusammenschlüsse auf lokaler Ebene und mit geselligem Zweck (wie etwa Schützen- oder Sportvereine) betrachtet. Eine solche Unterscheidung ist allerdings willkürlich: So ist der Börsenverein des Deutschen Buchhandels deutschlandweit tätig, um die (wirtschaftlichen) Interessen von Verlegern und Buchhändlern zu vertreten.
Juristisch gesehen sind Verbände Vereine und unterliegen damit denselben Rahmenbedingungen – von der in Artikel 9 des Grundgesetzes garantierten Vereinigungsfreiheit bis hin zu näheren Bestimmungen im Bürgerlichen Gesetzbuch. Hier sind unter anderem die Voraussetzungen geregelt, unter denen eine Personengruppe einen rechtsfähigen Verein gründen kann, der als eigene juristische Person zu Geschäftshandlungen fähig ist.
Berufsverbände sind privatrechtliche Interessenvertretungen, in denen sich die Angehörigen der jeweiligen Berufsgruppe untereinander austauschen und nach außen hin geschlossen auftreten, um ihre Anliegen effektiver vertreten zu können. Für die Angehörigen bestimmter Berufszweige besteht eine gesetzliche Pflicht zur Mitgliedschaft in einer öffentlich-rechtlichen Kammer (Ärztekammer, Industrie- und Handelskammer etc.), die die Interessen ihrer Mitglieder gegenüber dem Staat vertritt. Daneben nehmen Kammern für den Staat im Rahmen der Selbstverwaltung auch hoheitliche Aufgaben wahr.
Verbände verfügen oft über eine mehrgliedrige Organisation, um einen effektiven innerverbandlichen Willensbildungsprozess zu gewährleisten. Auf lokaler Ebene kann – je nach strukturellem Aufbau – vom Gemeindeverband als „unterster Ebene“ ausgehend oft weiter zwischen Orts-, Kreis- und Bezirksverbänden unterschieden werden. Aufbauend darauf existieren auf Länderebene die Landes- und auf Bundesebene die Bundesverbände. Wenn mehrere Verbände sich zusammenschließen, bilden sie einen Dachverband.
Die Bundesrepublik Deutschland weist eine überaus vielfältige Verbandslandschaft auf, welche den politischen Prozess maßgeblich mitbestimmt. Allein auf Bundesebene sind derzeit (2013) über 2 100 Verbände als Interessengruppen in der so genannten „Lobby-Liste“ des Deutschen Bundestages verzeichnet. Aufgrund der Vielzahl an Sonderinteressen, um deren Durchsetzung sich die Verbände bemühen, wird bisweilen gar vom Verbändestaat gesprochen – verbunden mit der Befürchtung, dass durch ausufernden Lobbyismus der politische Blick für das Gemeinwohl getrübt werden könnte.
In der Tat befinden sich Verbände und Politiker in einem stetigen Informations- und bisweilen auch personellen Austausch. Besonders deutlich wird dies bei den „weltanschaulich geprägten“ Verbänden: So stehen die Gewerkschaften traditionell den linken politischen Strömungen nahe und galten lange Zeit als „typische“ Parteigänger der Sozialdemokraten, wohingegen Industrie- und Wirtschaftsverbände tendenziell eher die Nähe zu konservativen und liberalen Politikern suchen (und umgekehrt). Die enge Nähe zwischen Parteien und Verbänden birgt dabei eine gewisse Gefahr von Interessenkollisionen: Während Verbände bemüht sind, durch politische Einflussnahme ihre Sonderinteressen durchzusetzen, sollen Parteien letztlich das Funktionspersonal stellen, welches etwa als gewählte Abgeordnete für das Wohl der Gesamtbevölkerung eintritt.
Es darf dabei allerdings keinesfalls übersehen werden, dass Verbände auch einen wichtigen Beitrag zur Entlastung des politischen Systems leisten. Sie „bündeln“ letztlich die vielfältigen Meinungen ihrer Mitglieder zu mehrheitsfähigen Ansichten und tragen diese an politische Verantwortungsträger heran; eine Vielzahl an Einzelmeinungen wird so auf ein überschaubares und praktisch handhabbares Maß reduziert.